Kanal-Katastrophe

Die gute Nachricht: Unser Keller ist zu 3/4 hinterfüllt und die Garagenfundamente wurden am Freitag von der Fa. Zapf eingebracht.

Die schlechte Nachricht: Aufgrund eines Planungsfehlers seitens Fingerhaus konnte der Kanalanschluss nicht an den bestehenden Kanal angeschlossen werden. Die Differenz betrug 80 cm (!) und wir müssen bis zum Stelltermin in der KW 20 einen komplett neuen Kanal vom Knotenpunkt in der öffentlichen Straße zu unserem Haus legen lassen. Aber erstmal die Fakten:

Beim Anschließen des Kellers an den Kanal und Hinterfüllen des Kellers am Mittwoch durch unseren Tiefbauer und in Anwesenheit des Kontrollmeisters der Münchner Stadtentwässerung wurde festgestellt,  dass der von Fingerhaus geplante Kanalanschluss mehrere gravierende Fehler enthält und nicht an den bestehenden Kanal angeschlossen werden kann.  Im Detail sind u.a. folgende Fehler aufgetreten:

• Fingerhaus ist während der gesamten Planungsphase zu keinem Zeitpunkt mit der Münchner Stadtentwässerung in Kontakt getreten, um die örtlichen Gegebenheiten zu prüfen oder Planungsunterlagen einzufordern und in die Planung aufzunehmen. Entsprechend wurde die Planung durch Roteintragungen Seitens der zuständigen Behörde bemängelt.

• Der Kanal wurde in falscher Höhe geplant. Der bestehende Anschluss liegt ca. 80cm zu hoch

• Der vorhandene Revisionsschacht wurde nicht vom Architekten geprüft. Der jetzige Schacht hat beispielsweise eine Breite von ca.60cm, laut Vorgabe der Stadt München muss er aber der Schacht einen Durchmesser von 100cm haben. Nachdem das Architektengespräch am 14.02.2012 zu winterlichen Bedingungen stattfand, hätte FH genug Zeit gehabt den bisherigen Revisionsschacht nochmals in Augenschein zu nehmen und mit uns im Dialog die Planung durchführen können. Dies ist nie durchgeführt oder angefragt worden.

• Grundlegende Informationen wie z.B. der Einsatz einer Hebeanlage fehlen komplett in den Plänen, die an die Münchner Stadtentwässerung von Fingerhaus weitergeleitet wurden. Dies kann zu einer Nicht-Abnahme des Kanalanschlusses führen!

• Die Pläne entsprechen nicht den Vorgaben der Stadt München (O-Ton: „dilettantisch“) und haben uns vor unseren Partnern blamiert. Mehrfach wurde gefragt, ob unser Bauträger auch wirklich seriös sei. Auch wurde in diesem Gespräch die Notwenigkeit der geplanten Hebeanlage in Frage gestellt, da diese bei richtiger Planung nicht notwendig ist. 

• Wie kann also Fingerhaus den Bau freigeben ohne vorab den Bauherrn auf diesen Umstand klar hinzuweisen bzw. zu unterstützen? Die von FH vorgeschlagene Lösung, den bestehenden Schacht zu nutzen ist technisch über eine Hebeanlage zwar realisierbar, aufgrund örtlicher Gegebenheiten aber nicht umsetzbar. Spätestens 2015 müssen in München Voraussetzungen für Kanäle geschaffen werden, die mit dem jetzigen Kanalkonzept nicht eingehalten werden können. Diese Information ist hinreichend von der Münchner Stadtentwässerung einholbar gewesen. In einer Mail vom 11. Mai 2012 haben wir ausdrücklich auf den Zustand des Kanals sowie Höhen hingewiesen, aber nicht die Erlaubnis erteilt eigenmächtig und unkommuniziert irgendwas in Richtung Kanal zu planen, vor allem nicht mit diesem Informationsstand. 

• Natürlich haben wir versucht dieses Thema seit Mittwoch mit FH zu klären. Man ist aber in Frankenberg der Ansicht, das wir für diesen Fehler verantwortlich sind. Wir warten nun auf finale Klärung und hoffen auf ein Wunder, dass wir so kurzfristig einen neuen Kanalanschluss realisieren können.